Das Jugendnetzwerk lambda::nord rief alle queeren Menschen, Unterstützer*innen und Familien sowie Fachkräfte von Kindern und Jugendlichen dazu auf, sich am Transgender Day of Visibility am 31. März 2023 zu beteiligen.
Gemeinsam mit dem Diversity-Beauftragten der Technischen Hochschule Lübeck organisierte die Landesgeschäftsstelle von lambda::nord auf dem Campus in Lübeck (vor)mittags eine Pride-Fahnen Ausstellung. An einem Infostand informierten lambda::nord und TH gemeinsam zu den Themen geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung. Moritz Griepentrog, Landesgeschäftsführung Jugendnetzwerk lambda::nord e.V.: „Die Technische Hochschule Lübeck setzt sich vorbildlich dafür ein, queerfreundliche Angebote für Studierende zu schaffen, die trans* und nicht-binäre Studierende mitbedenken.“ Das Jugendnetzwerk lambda::nord unterstützt Institutionen bei diesem Anliegen und setzt sich in Norddeutschland seit 30 Jahren für die Rechte und Sichtbarkeit von trans*, nicht-binären, genderfluiden oder agender Personen ein. Auch unser Bildungs- und Aufklärungsprojekt SCHLAU Lübeck stellte sich den Studierenden vor. SCHLAU Lübeck ist ein ehrenamtliches Aufklärungs- und Bildungsprojekt für Jugendliche und junge Erwachsene in der Trägerschaft des Jugendnetzwerks lambda::nord e.V. Im Zentrum unserer Arbeit stehen lesbische, schwule, bi*, trans*, inter* und queere (LSBTIQ*) Menschen und ihre Biographien. SCHLAU ermöglicht Begegnung mit den vermeintlich Fremden, informiert und klärt auf über Lebenswelten und Erfahrungen von LSBTIQ*. Neben der Pride-Fahnen Ausstellung setzten beide Hochschulen auf dem Campus ein Zeichen und hissten jeweils die transgender Flagge.
Für den Nachmittag organisierte lambda::nord mit dem Arbeitskreis TRANS* eine Demonstration für die Rechte von trans* und nicht-binären Personen. Die Auftaktkundgebung startete um 16 Uhr Am Brink. Das Ziel der Demonstration war es, insbesondere auf die Situation von trans* Personen in den USA aufmerksam zu machen. Die gesellschaftliche Lage dort hat sich bedenklich entwickelt und es ist wichtig, Solidarität zu zeigen und auf die prekäre Situation hinzuweisen. Darüber hinaus wurde auch das neue Selbstbestimmungsgesetz in Deutschland thematisiert. Vor 90 Teilnehmden stellte ein Redebeitrag die Frage: "Warum sollen wir in Zukunft für eine Personenstandsänderung (Beispiel: Änderung des Vornamens) drei Monate Bedenkzeit einhalten, wenn der Nachname durch eine spontane Hochzeit gesetzlich im Prinzip jederzeit geändert werden kann?"
Ziel der Demonstration war der zentrale Markt (Rathaus) – queere Menschen sind keine Randerscheinung: TRANS RIGHTS ARE HUMAN RIGHTS. Das Jugendnetzwerk wird daher in den nächsten Monaten immer wieder kommunal Akzente setzen und den neu gewählten Vertreter*innen und den kommunalen Verwaltungen in Schleswig-Holstein beratend zur Seite stehen. Queeren junge Menschen in Schleswig-Holstein muss eine chancengerechte Zukunft ermöglicht werden durch queerfreundliche Orte und queersensibles Fachpersonal. „Der Transgender Day of Visibility ist eine wichtige Gelegenheit, um auf die Rechte und Bedürfnisse von trans* Personen aufmerksam zu machen. Wir werden auch in den nächsten Jahren alle Menschen dazu aufrufen, sich zu beteiligen und sich für die Rechte von trans* Personen stark zu machen", sagte Julia Ostermann, Sozialarbeiterin bei lambda::nord. Die Demonstration bot allen Lübecker*innen eine Plattform für den Austausch und die weltweite Solidarität von und mit queeren Menschen und ihren Unterstützer*innen unabhängig davon auf welchem Kontinent sie leben. Wir bedanken uns bei allen Organisationen, die uns beim Aufruf tatkräftig unterstützt haben.
Die Veranstaltung wurde darüber hinaus gefördert durch die Stiftung Mercator im Projekt Lückenschluss. Dafür arbeitet lambda::nord mit dem SV Bildungswerk zusammen:
Bilder der Demonstration mit freundlicher Unterstützung von Claas Lamaack.